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Kommentar von Redaktionsbuero

Visionäre Perspektiven, kooperative Plattformen

Gewidmet: Igor Zabel 1958-2005

Mit den kühlen herbstlichen Temperaturen beginnt gleichzeitig die heiße Zeit der Veranstaltungen, Ausstellungseröffnungen und Festivals. Für uns aber auch ein Anlass, kurz innezuhalten: Wir widmen diese Ausgabe unseres Magazins dem im Sommer plötzlich verstorbenen slowenischen Philosophen, Autor, Essayisten, Kurator und Mitglied des internationalen Gremiums von tranzit Igor Zabel. „Igor Zabel war ein wichtiger Botschafter für die slowenische Kunst. Neben seinen vielen interdisziplinären intellektuellen Qualifikationen strahlte er auch enorme symbolische Bedeutung aus“, schreibt Maja Vardjan über Zabels Rolle in Slowenien. Die Journalistin hat für uns seine letzte Ausstellung „Territorien, Identitäten, Netze“, die in der Moderna Galerija (Museum für Moderne Kunst) in Ljubljana stattfand, besprochen und bedauert den Verlust von Igor Zabel für die gesamte slowenische Kunstszene. Mária Hlavajová, die als langjährige Kollegin einen persönlichen Nachruf verfasste, fügt hinzu: „Was die zeitgenössische Kunst auf internationaler Ebene betrifft, trug Igor Zabel auf beispiellose Weise zum Verständnis und der Umsetzung von künstlerischen und politischen Entwicklungen im Mittel- und Osteuropa des zwanzigsten Jahrhunderts bei.“

In diesem Sinne bleiben wir persönlich und stellen weitere Beispiele, Initiativen und Personen vor, die sich, zumeist seit vielen Jahren, in einer freien Szene engagieren oder eine solche unterstützen. Theater, Musik oder Film – in allen Bereichen ist längst ein aktives Netzwerk dabei, kritische Themen, konstruktive Perspektiven oder urbane Strategien zu verfolgen. Eine kleine Auswahl finden Sie bei uns. Uwe Mattheiss stellt das „theatercombinat“ um die Regisseurin Claudia Bosse vor, das einen ganzen Sommer lang zwischen den monumentalen Büro- und Wohnbauten der Donau-City nach neuen Präsentationsstrategien im Theaterbereich suchte. Dea Vidović spricht im Interview mit der langjährigen Kulturstadträtin Zagrebs Andrea Zlatar über die „urbanen Aktivisten“ rund um das Projekt Zagreb3000 und Irene Suchy befragt Lothar Knessl, Kurator des Erste Bank-Kompositionsauftrags, über die Schwierigkeit des Förderns.

Kunst ist schön. Macht aber viel Arbeit, meinte schon Karl Valentin. Diese Arbeit wollen wir hiermit würdigen und unterstützen – nachzulesen auch in unserem kürzlich erschienenen „Report", unserem Kalender und in der ständig wachsenden Datenbank.

Und vergessen Sie nicht, sich Ihre Karten für die diesjährige Viennale zu reservieren. Viele Filme, viele Termine unter www.viennale.at.

Herzlichst Ihr
Redaktionsbuero
Manuela Hötzl, Antje Mayer



Artikel erschienen in: REPORT. Magazin für Kunst und Zivilgesellschaft in
Zentral- und Osteuropa,Mai 2005
Link: REPORT online - Link: Redaktionsbuero -